Rachel 36
Rachel wurde 1957 geboren. Neben der Schmuckherstellung ist Rachel außerdem festangestellt als „Prüferin“, d.h. sie kontrolliert die Qualität des Schmucks, den die Frauen herstellen. Sie hat den Überblick über sämtliche Perlen und kann helfen, falls jemand sich bei der Herstellung des Schmucks mal nicht ganz sicher ist.
Rachel ist 6-fache Mutter. Ihre zweitälteste Tochter verstarb jedoch im Alter von 11 Jahren an einer plötzlichen Krankheit. Ihr ältestes Kind ist ihre Tochter Monica, dann kommt ihr Sohn Herford Badu, dann Theophilous Badu und zuletzt die Zwillinge Christiana Akwelue (Akwelue bedeutet erstgeboren) und Christiana Akor (zweitgeboren). Es gibt also zwei Christianas. „So wollte mein Mann es“, sagt Rachel.
Rachels Ehemann verstarb 1991. „Wenn er länger gelebt hätte, hätte ich noch mehr Kinder bekommen. Ich kann gar nicht genug Kinder haben“, sagt Rachel lachend.
Sie lacht viel. Sie ist einfach wie ein großartiger „Motor“ im Unternehmen. Sie ist respektvoll und arbeitet hart, und sie liebt es, zu scherzen und zu lachen - und andere zum Lachen zu bringen!
Rachel wohnt mit den Zwillingen in einem gemieteten Zimmer. Eines der Mädchen ist aber nur selten dort, weil sie ein Oberstufeninternat besucht. Rachel arbeitet immer. Sie muss Geld für die Ausbildung ihrer Zwillinge verdienen. Bisher konnte sie nur für die beiden jüngsten eine Hochschulbildung finanzieren. Vor Kurzem hat sie jedoch genügend Geld angespart, um auch Theophilous eine verkürzte Hochschulbildung bieten zu können - und darüber ist sie sehr glücklich.
„Es ist schwer für Eltern, manchen Kindern eine Ausbildung bieten zu können, aber anderen nicht. Doch leider ist das so. Obwohl ich Tag und Nacht arbeite, kann ich mir die Schulausbildung nicht für alle meine Kinder leisten“, sagt Rachel. Trotzdem ist sie froh, dass die Zwillinge gut vorankommen, gute Noten haben und dabei sind, etwas aus sich zu machen. Eine von ihnen will Anwältin werden.
Rachel war bereits dreimal in Dänemark. Zuletzt 2009 als sie zusammen mit Pernille Bülow die Formland-Messe in Herning besuchte. Hier erhielt sie u.a. Einblick in dänische Verkaufsmethoden, Kundenkontakt und Warenpräsentation. Im Rahmen unserer Fair-Trade-Zusammenarbeit ist es wichtig, dass wir die Frauen aus Ghana informieren und weiterbilden. Sie sollen verstehen, was es bedeutet Waren auf einem europäischen Markt zu verkaufen im Unterschied zum örtlichen Markt in Koforidua. Das sind zwei sehr verschiedene Welten, völlig verschieden.